Tier VIII
Skorpion G
Infos für Interessenten:
Wie bei anderen Jagdpanzern, werfen wir erstmal einen Blick auf die Kanone, über welche er sich definiert.
Die 12.8cm 43 L/55 langt mit 490 Alpha ordentlich hin und würfelt auch gern mal über 600. Dank der 246/311mm Durchschlag ist er nicht nur in jedem Matchmaking konkurrenzfähig, sondern auch so gut wie immer sehr rentabel.
Auch zu überzeugen weiß die hervorragende Grundgenauigkeit von 0.30 (zumindest auf dem Papier, dazu später mehr) und die solide Geschossgeschwindigkeit von 920/1150 m/s.
Weitgehend überzeugen kann die Mobilität. Das Leistungsgewicht ist mit 17 PS/t solide und die Bodenwiderstände zwar schlecht, aber immer noch gut genug damit der Skorpion seine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h mit etwas Anlauf auch selbst erreicht. Lediglich die Drehgeschwindigkeit ist etwas mager – für seinen Spielstil aber völlig ausreichend.
Sein aber wohl größter Vorteil ist sein zwar etwas langsam, aber trotzdem vollständig drehbarer Turm, welcher es ihm nicht nur ermöglicht mit aktiviertem Tarnnetz und Scherenfernrohr die Ziele in alle Richtungen zu wechseln, sondern ihm vor allem in der Stadt in Verbindung mit dem hohen Alpha einen gewaltigen Vorteil gegenüber seine Konkurrenz verschafft.
Ebenfalls solide ist die Gundepression mit 7° – zumindest scheint sie das auf dem Papier zu sein…
Damit kommen wir mal zu den Nachteilen:
Der Skorpion basiert auf einem Panther-Chassis und ist damit einfach nur riesengroß. Durch die Größe relativiert sich auch die Gundepression, weil die sehr hoch montierte Kanone besonders im Nahkampf an Hügelkanten deutlich schwieriger auf das Ziel zu bekommen ist als mit einem flachen T-44-100, welcher ebenfalls 7° hat.
Zusätzlich zu seiner immensen Größe verzichtet der Skorpion auch auf jegliche Panzerung. Der Turm hat nur 14.5mm und seine „stärkste“ Panzerung findet man mit 30mm auf der Oberwanne, welche durch den Winkel wenigstens in der Lage ist kleinkalibrige HE zu stoppen.
Die Größe in Verbindung mit seinen Anlaufschwierigkeiten wenn er auf Tempo kommen will, machen ihn zu einem dankbaren Ziel für jede noch so ungenaue und durchschlagsschwache Kanone sobald er gespotted wird – und gespotted wird der Skorpion recht schnell, weil sein Grundtarnwert im Stand lediglich 11.57% ist.
Einen weiteren Nachteil hört man in der Community immer wieder:
Die Kanone zickt zum Teil extrem. In manchen Runden trifft er einfach alles und dann hat man wieder Runden, in den man seinen Killcount für Maulwürfe und Vögel erheblich in die Höhe treibt.
Für alle Besitzer und Interessenten würde ich daher mal schnell ein paar kleine Tipps zusammenfassen, wie man seine größten Schwächen in den Griff bekommt.
Um die Kanone etwas auf Spur zu bekommen bieten sich Waffenbrüder und vor allem auch Rationen an.
Durch den hohen Alpha amortisieren sich die Rationen auch, sobald man 1-2 Schuss mehr Schaden anbringt.
Der schlechte Tarnwert ist da schon etwas schwieriger, aber auch hier gibt es ein wichtiges Detail:
Der Tarnungsskill wird immer mit dem Grundtarnwert berechnet und verdoppelt den Tarnwert fast von 11.57% auf 20.59% – was durch die prozentuale Berechnung im Vergleich zu anderen Jagdpanzern eher mager ausfällt.
Ein Tarnnetz gibt bei Jagdpanzern aber einen festen Bonus von 15% und bringt beim Skorpion daher einen größeren Bonus als der Camoskill, was ein immenser Vorteil sein kann und dem Tarnnetz tatsächlich eine Daseinsberechtigung gibt. Natürlich soll das Netz keineswegs ein Ersatz für den Camoskill sein, sondern diesen sinnvoll ergänzen. Zieht man alle Register kommt man so auf über 37% Tarnwert im Stand, was durchaus ein guter Wert ist und dabei helfen kann vom Gegner auch mal übersehen zu werden.
Um die schwache Panzerung und das große Profil kann man nicht wirklich herumarbeiten. Hier bietet es sich lediglich an so gut wie möglich das Gelände zu nutzen um große Teile zu verstecken und optimalerweise zusätzlich auf Abstand zu bleiben, damit wenigstens etwas Spielraum für den RNG bleibt und man mit Glück auch mal verfehlt wird.
Mein Nr. 1 Tipp wäre, dass man mit dem Heck zum Gegner im Busch steht und den Turm nach hinten dreht. Die Front richtet man auf die nächste Deckung aus (Stein, Hügelkante etc) damit man falls man gespotted wird nicht erst noch dreht oder rückwärts wegfährt. Da die Panzerung sowieso Papier ist, ist es im Gegensatz zu anderen Fahrzeugen auch einfach egal ob man das Heck oder die Front zeigt.
Die häufigsten beiden Spielstile sind Snipen auf Distanz oder Support im Nahkampf.
Der einfachere Spielstil ist der Abstand. Wer sich außerhalb der 445m aufhält, dem ist auch der Tarnwert egal und gut positioniert ergeben sich immer wieder Gelegenheiten mit den 490 Alpha sehr schnell hohe Schadenssummen aufzubauen. Wenn man sich dabei um die Tarnung etwas kümmert, dann bleibt auch noch etwas Spielraum unterhalb der 445m.
Für diesen Spielstil eignen sich Ansetzer, Tarnnetz und Scherenfernrohr
Bessere Spieler scheuen sich dank Turm auch nicht davor die monströse Kanone mit den Heavys in die Stadt zu bewegen und den Unterstützer aus der zweiten Reihe zu spielen. Da die Plattform aber keinerlei Spielraum für Fehler hat, ist dieser Spielstil sehr riskant und will gut überlegt sein.
In diesem Fall sind Ansetzer, Richtantrieb und Optiken eine gute Möglichkeit den Skorpion auszurüsten.
Spielstile welche die Mobilität für etwas anderes Verwenden außer sich in Bereichen ohne Gegner zu verlegen sind aufgrund der schlechten Tarnung und der hohen Silhouette für gewöhnlich nicht von Erfolg gekrönt und für solche Spielstile sind andere Fahrzeuge besser gewappnet.
Fazit / TL;DR:
Der Skorpion vereint eine unglaublich starke aber etwas zickige Kanone mit einer sehr großen, schlecht getarnten und dünn gepanzerten Plattform, welche aber einen drehbaren Turm und eine solide Mobilität hat.
Durch den schlechten Tarnwert und das hohe Profil ist der Skorpion für Anfänger eher nicht geeignet.
Um ihn erfolgreich zu fahren muss man entweder Erfahrungen mit Sichtspielen haben und außerhalb der maximalen Spottingdistanz bleiben oder eine wahnsinnig gute Übersicht haben.
Wer beides (noch) nicht kann und eher unerfahren ist greift lieber zu einem besser getarnten TD, wie zum Beispiel dem Strv S1 und nimmt dafür dann auch die Nachteile auf Stadtkarten in Kauf. Für erfahrene Spieler ist der Skorpion besonders als Supporter mit ordentlich Alpha durchaus interessant, der dabei eben nicht auf die Fähigkeiten des Snipers verzichten muss, wodurch man auf jeder Karte und in jedem Matchmaking eine sinnvolle Rolle besetzen kann.