Tier VIII
ISU-152 / ISU-152K
Infos für Interessenten:
Veteranen des Spiels erinnern sich vielleicht noch:
Im Sommer 2017 kamen mit 9.20 ein paar zum Teil gravierende Änderungen im Fahrzeugbalancing auf uns zu.
Der T-44 bekam seinen harten Turm und sein legendäres Gunhandling, der AMX 30, AMX 30 B, der IS-7 und T-54 wurden angepasst, die Maus wurde wieder zurückgenerft, dem M48 Patton wurde wieder etwas Glanz verliehen, die japanischen Heavys wurden nochmal angepasst und der Foch 155 wurde auf Tier 10 durch den Foch B ersetzt.
In all diesem Durcheinander ging ein kleines Detail fast schon unter:
Die ISU-152 wurde eher unauffällig generft, indem ihr die legendäre BL-10 genommen wurde.
Der Ersatz in Form der D-4S hatte zwar immer noch den heftigen Alpha von 750, hatte aber mit 260mm erheblich weniger Durchschlag als die vorher sensationellen 286mm.
Mit der ISU-152k kommt die legendäre BL-10 nun zurück auf Tier 8, muss aber für ihren saftigen Durchschlag in anderen Bereichen ordentlich Federn lassen.
Wie das genau aussieht, schauen wir uns direkt mal an, indem wir zuerst die normale ISU etwas genauer beleuchten.
Wer die klassische TD-Linie im sowjetischen Forschungsbaum gespielt hat, der weiß was ihn ab Tier 6 erwartet: Ordentlicher Alphaschaden.
Mit den immer größer werdenden Kanonen werden in diesem Baum auch die tragenden Chassis darunter immer schwerer.
Basiert die SU-100 noch auf dem T-34, so basiert die SU-152 auf einem KV-1S, die ISU-152 auf einem IS, das 704 auf einem IS-3 und das 268 auf einem T-10.
Wer dabei jetzt Angst wegen der Tarnwerte durch die Heavy-Basis hat sei beruhigt: Die Aufbauten der Sowjets sind kein Vergleich zu den großen Boxen, welche die deutschen Ingenieure zum Beispiel auf den Ferdinand gesetzt haben.
Die dennoch verhältnismäßig flachen Chassis der Sowjets werden nicht mit den Tarnwerten eines Heavys abgestraft.
Bei der ISU haben wir also einen turmlosen IS auf Tier 8, der mit einem gewaltigen 152mm Geschütz in der Wanne ausgestattet ist und einen ordentlichen Tarnwert mitbringt.
Bezüglich des „gewaltigen Geschützes“ reden wir hier von wirklich brutalen 750 Alpha, die dank 260mm Durchschlag so ziemlich jedem 8er Heavy bei einem Treffer die Hälfte seines Lebens entfernen und nach weniger als 14 Sekunden im Vollausbau kommt die zweite Kelle überraschend schnell hinterher.
Dafür hat die ISU mit 8° pro Seite einen sehr schmalen Schwenkbereich und mit 6° auch eine eher bescheidene Gundepression. Dazu gesellt sich dann noch eine lange Zielzeit und eine ziemlich schlechte Genauigkeit.
Das Konzept im Forschungsbaum geht trotz der Nachteile super auf, die Plattform ist zwar behäbig und sperrig – entlohnt aber mit so einer unglaublich starken Kanone, dass man sich gern damit arrangiert.
Die ISU-152k nimmt sich diese Werte als Grundlage, bekommt aber ihre alte Kanone zurück, welche auch die Topgun vom Objekt 704 auf Tier 9 ist.
Neben der stärkeren Kanone gibt es sogar noch einen weiteren kleinen Vorteil. Der Richtbereich ist mit 10° in beide Richtungen zwar nicht wirklich gut, aber erheblich angenehmer als die 8° der normalen ISU.
An der Stelle enden aber die guten Neuigkeiten.
In alle anderen Richtungen hat die Kanone dann nämlich plötzlich weniger Spielraum.
Mit gerade mal 5° Gundepression und nur 11° Gunelevation spielt sich die Premiumversion besonders im hügeligen Gelände ziemlich hakelg.
Zusätzlich hat die Premiumversion mit 0.43 eine noch schlechtere Grundgenauigkeit und muss dafür auch noch eine Ecke länger einzielen.
Weil das noch nicht genug war geht der Zielkreis beim bewegen des Chassis etwas mehr und beim Bewegen der Kanone sogar doppelt so stark auf … und weil auch das noch nicht genug war, muss man auch eine Sekunde länger nachladen.
Zusätzlich bleibt der Premiumversion der Topmotor verwehrt, was aber ein klein wenig bei den Bodenwiderständen ausgeglichen wird, welche die effektive Drehgeschwindigkeit insgesamt einen winzigen Hauch verbessern.
Fazit / TL;DR:
Wer die ISU „früher“ gespielt hat und mit der Premiumversion liebäugelt sei gewarnt: Die glorreichen Erinnerungen kommen aus einer anderen Zeit, als die Spiele im Schnitt noch länger gedauert haben.
Im aktuellen WOT fährt so ein träges Ungetüm oftmals dem Schaden hinterher oder kommt gar nicht erst in eine gute Position, bevor das Gefecht schon halb vorbei ist.
Im Vergleich zu mobilen TDs mit zuverlässigen Kanonen fehlt es der ISU ganz klar an der Konstanz bei den Ergebnissen.
Nichts desto trotz: Eine so gewaltige Kanone hat auch auf einer sperrigen Plattform ein enormes Potential, wenn die Sterne gut stehen und einem der Würfel nicht in die Suppe spuckt und auch wenn der Würfel das für meinen Geschmack etwas zu häufig macht, so hatte ich doch meinem Spaß mit der ISU-152k. Die wohl beste Entscheidungshilfe ist Folgende:
Wer sich dieses Fahrzeug kaufen möchte sollte nach Möglichkeit die ISU-152 aus dem Forschungsbaum noch ein paar mal bewegen und sich danach die Frage stellen:
Möchte ich davon eine ungenauere Premiumversion mit mehr Durchschlag haben?