Tier VIII

Bat.-Chatillon Bourrasque

Mit der Bat Chatillon 12t mle. 54 bekommt die Lorraine als französischer Autoloader auf Tier 8 jetzt Konkurrenz.
Ursprünglich wurde die Lorraine von ihrem Platz als Tier 9 Vorgänger zur Batchat 25t vertrieben, da sie mit ihrem großen Profil und schlechtem Tarnwert irgendwie nicht so recht in die Reihe passen wollte.
Die viel später erschienene Premium-Lorraine ist zwar ein sehr starker Panzer, hat aber als Crewtrainer für die Batchat eben auch das Problem, dass der Spielstil erheblich abweicht.
Ob die neue Batchat Bourrasque das besser hinbekommt werden wir uns direkt mal ansehen.

Die Bourrasque setzt sich aus der Wanne des BC 12t und dem Turm des EBR105 zusammen.
Die 105mm Kanone hat der neue 8er dabei sogar behalten, allerdings musste diese auf Tier 8 natürlich erheblich angepasst werden um nicht völlig aus der Art zu schlagen.
Aber das schauen wir uns später an, der Reihe nach beginnen wir erstmal mit dem Chassis.

Als Variante der BC 12t ist die Bourrasque erstmal ungepanzert, sehr leicht, ziemlich klein und sehr gut getarnt.
Der neue Premium darf seine knapp über 40% Tarnwert im Vollausbau zwar nicht in der Fahrt behalten, da er als Medium deklariert wird, kommt mit knapp 31% in der Fahrt aber besser weg als alle M41-Varianten, was für einen Medium wirklich sehr ordentlich ist.

Im Bereich der Beweglichkeit muss die Mediumversion des 12t mit 310 statt 400 PS auskommen, was sich nicht nur im Leistungsgewicht, sondern vor allem auch bei der Drehgeschwindigkeit deutlich bemerkbar macht.
Mit Lights der neueren Bauart – also alle überarbeiteten Lights ab 9.18 – kann die Bourrasque also keinesfalls mithalten.
Wer jetzt Angst bekommt, dass die neue Batchat langsam wäre sei aber beruhigt. Egal ob am Berg oder in der Ebene, die Bourrasque lässt selbst Mobilitätswunder wie den Progetto oder den T-44-100 ohne Probleme hinter sich und auch die Drehgeschwindigkeit von Wanne und Turm fühlt sich wie bei einem fixen Medium an.

Bei der Sichtweite wurde sich in der ersten Version auf dem Supertest am EBR-Turm orientiert und man wollte die neue Batchat mit 350m abspeisen.
Das wurde aber zum Glück nochmal auf 390m korrigiert, was ein hervorragender Wert ist und perfekt zum klassischen Batchat-Gameplay passt.
An der Stelle sei noch erwähnt, dass die BC 12t aus dem Forschungsbaum als Light mit 380m auskommen muss.

Das Chassis gibt uns also wie von der Batchat gewohnt einen wunderbaren Hybriden aus Light und Medium.
Jetzt schauen wir uns mal an was wir von der Kanone erwarten können.

Wie Eingangs schon erwähnt musste die 105mm Kanone für Tier 8 ordentlich gestutzt werden.
Das beginnt erstmal mit dem Alpha, der von den 390 auf die bei neuen Premiums recht beliebten 360 reduziert wurde, geht direkt beim Durchschlag weiter welcher auf der Standard-APCR nur noch 190mm beträgt, führt über die horrend schlechte Zielzeit von über 3 Sekunden und wird zum Schluss noch mit einer Grundgenauigkeit von 0.42 gekrönt.
Zusätzlich wurden selbstverständlich auch die göttlichen Softstats vom EBR nicht einfach übernommen, sondern etwas korrigiert, wobei diese wirklich unfassbar gut geblieben sind und sogar die sehr guten Softstats des T-44-100 hinter sich lassen.
Auch der Negativrichtwinkel wurde von den 7° des EBR auf die 6° der 12t angepasst, was auf der niedrigen Plattform aber oft kein Problem ist.

Die Anpassungen der Kanone sehen auf den ersten Blick zwar heftig aus, sind aber für einen 8er kein Problem und eine mobile Plattform mit 360 Alpha ist in den richtigen Händen unglaublich stark.

Das war aber noch nicht alles.
Im Gegensatz zum 10er EBR bekommt die neue Batchat einen Autoloader mit 2 Schuss im Clip und einem richtig guten 2 Sekunden Intraclip-Reload.
Mit diesem Clip verteilt man saftige 720 Schaden in 2 Sekunden und ist im Vollausbau mit normalen Equipment, Rationen und Waffenbrüdern nach weniger als 20 Sekunden wieder am Start.

Zum Vergleich: Der Progetto verteilt seinen 720er Clip in 4 Sekunden und ist dann erst nach knapp 24 Sekunden wieder voll dabei und der Skoda T27 ist sehr ähnlich aufgestellt.
Diese knapp 4 Sekunden Vorteil beim Nachladen des Clips muss man in der Praxis nochmal aufstocken, da die Bourrasque den Clip viel schneller leer macht und damit eben eher mit dem Nachladen beginnt.

Diese Differenz (6 Sekunden Progetto, 5 Sekunden Skoda) klingt zwar nicht viel, ist aber ein erheblicher Vorteil.
Bessere Spieler haben gelernt, dass ein besonders großer Clip mit einer langen Nachladezeit sehr oft eher hinderlich als hilfreich ist, da erspielte Zeitfenster oft einfach nicht ausreichen um den ganzen Clip anzubringen.
Wenn man dann den teilgeladenen Clip zwangsläufig nachlädt, muss man die volle Zeit des großen Clips abwarten, wenn man nicht gerade einen Autoreloader spielt.
Wer mal einen 50-100 und eine Lorraine gespielt hat kennt diesen Unterschied sehr gut und nur die wenigsten Spieler würden den großen Clip vom 50-100 gegenüber der Flexibilität des kleinen Clips bevorzugen.

Die Bourrasque schlägt in eben diese Kerbe und kann nicht nur ein erspieltes Zeitfenster perfekt ausnutzen, sondern aufgrund des hohen Alphas mit dem flotten Clip sogar mit Autoloadern effektiv traden.
Dazu gesellt sich dann noch die fiese Falle des TVP/T57 Heavy. Nicht selten baut ein Gegner Druck auf, nachdem er die 2 Kellen bekommen hat und bekommt plötzlich völlig überrascht den nächsten Clip, nachdem er die Distanz zu einem selbst überbrückt hat.

Wer jetzt aber denkt die Bourrasque wäre viel zu stark, den kann ich entwarnen.

Neben der schlechten Genauigkeit und der horrend schlechten Zielzeit macht vor allem die auf Lightniveau angepasste Munition das Balancing aus.
Zwar lösen die unglaublich guten Softstats das Problem mit der Zielzeit im Nahkampf, auf Distanz merkt man diese aber sehr deutlich und auch voll gezielt trifft die Kanone auf Entfernung nur sehr unzuverlässig.

Wer denkt die 190mm Durchschlag vom T-44-100 zu kennen sollte vorsichtig sein.
Die 190mm APCR haben anstatt der 5° nur 2° Normalisierung, was ein gewaltiges Problem gegen gewinkelte Panzerung darstellt.
Ein IS-3 kann man je nach Abstand und Position mit 190mm AP an den richtigen Stellen frontal durchschlagen, während man mit 190mm APCR erhebliche Schwierigkeiten bekommt.

Zur Krönung des Ganzen nimmt der Durchschlag auf Distanz rapide ab. Schon nach etwas über 100m ist man unter 180mm Durchschlag und auf richtig große Distanzen stuft sich das bis 160mm ab, was nicht mal mehr für einen T-44 reicht.
Wer jetzt denkt er könne das Problem mit der Premiummunition komplett lösen ist auch hier auf dem Holzweg, da diese von 240mm auch sehr schnell auf 210mm abfällt und auch eine gute Weakspotkenntnis nützt aufgrund der schlechten Genauigkeit nur im Nahkampf etwas.

Damit will die Bourrasque den Schaden wie ein Light grundsätzlich an weichen Zielen oder eben in der Seite anbringen, was mit einer für einen Light dann wiederrum unterdurchschnittlichen Mobilität gar nicht so einfach ist.

Fazit / TL;DR:

Mit der Bourrasque bekommen Batchat-Spieler eine Möglichkeit ihre aus alten Tagen hochgezüchtete Crew endlich mal wieder in einem Meta-Panzer auszufahren.
Wer schon immer mal einen 8er Light mit obszön hohem Alpha und 2er Clip haben wollte ist hier genau an der richtigen Stelle und wird sich sofort in den Neuling verlieben.

Wer allerdings auf eine Tier 8 Batchat 25t gehofft hat sei gewarnt:
Das Durchschlagsbalancing eines Lights in Kombination mit der schlechten Genauigkeit nehmen besonders in der Eröffnungsphase einen Großteil der Möglichkeiten einer richtigen Batchat weg.
Erstmal auf Distanz etwas Schaden sammeln oder wenn es nicht anders geht auch mal die Heavys unterstützen fällt mit der Bourrasque eigentlich aus und viele Eröffnungspositionen einer 25t sind mit der Bourrasque einfach nicht spielbar.

Die neue 8er Batchat will in der Eröffnungsphase eher wie ein Light gespielt werden und lebt vom Hinterhaltsgameplay auf kurze Distanz.
Erst im Lategame zeigt die Bourrasque genau wie die 25t ihre Stärken als Abstauber, wobei die 8er Batchat zwar auf den großen Clip verzichtet, aber eben dafür auch schneller wieder nachgeladen ist um ein weiteres Ziel abzugreifen. Für erfahrene Spieler mit Light- und Autoloadererfahrung ist die Bourrasque ein sehr empfehlenswerter Premium, der nicht nur die Fähigkeit hat Spiele entscheident zu beeinflussen, sondern dabei auch noch richtig Spaß macht.
Wer mit Lights und/oder Papiermediums jetzt nicht so kann sollte sich vom Potential des Fahrzeuges nicht zu einem Fehlkauf locken lassen, da dieses Fahrzeug mit der Stabilität eines Papiertaschentuches oft gefährlich nah an die Gegner ran muss und man ohne entsprechende Spielerfahrung in einer solchen Situation gnadenlos untergeht.