Tier IX
AE Phase I
Infos für Interessenten:
Auf den ersten Blick besonders auffällig sind seine Kettenpaare an der Seite, die in der Praxis aber eher hinderlich als nützlich sind.
Zwar bleiben auch bei ihm wie in den dicken Ketten seiner amerikanischen Konkurrenz auch gern mal ein paar Schüsse hängen, allerdings haben diese dicken Ketten bei ihm eine Lücke.
Das ist zwar nicht tragisch, sollte aber nicht vollständig unerwähnt bleiben.
Abseits dessen ist er als Amerikaner ein klassischer Hulldownheavy mit gutem Negativrichtwinkel und harten Turm, wodurch er sich vom Spielstil her vor allem beim M103 und beim Conqueror einreiht.
Wie seine beiden Konkurrenten hat auch der Phase I eine 120mm Kanone mit 400 Alpha und 258mm (Conqueror 259mm) Durchschlag.
Seine Premiummunition ist dabei die vom M103 bekannte 340mm HEAT, welche in den meisten Fällen einen kleinen Vorteil gegenüber der 326mm APCR des Conquerors hat.
Bei der DPM lässt er beide hinter sich und greift nach der Krone – wobei diese durch die minimalen Differenzen von knapp 60 DPM eher ein Ehrentitel, als eine wirkliche Auszeichnung ist.
In Sachen Negativrichtwinkel reiht er sich mit seinen -10° beim Conqueror ein und lässt den M103 mit seinen -8° hinter sich, was ihn in der Praxis deutlich angenehmer zu spielen macht.
Etwas seltsam läuft das bei der Handhabung seiner Kanone.
Auf den ersten Blick sieht das mit der schlechtesten Zielzeit und der schlechtesten Genauigkeit nicht gut aus.
Allerdings gibt es ja noch die versteckten Softstats und die liegen weit vor dem M103 fast auf dem Spitzenniveau des Conquerors.
Damit kann der AE besonders im Nahkampf ohne großartig Zielen zu müssen seine Schüsse zuverlässig ins Ziel bringen, fällt aber auf große Distanz besonders im Vergleich zum Conqueror zurück.
Bei der Mobilität wissen erfahrene Spieler bereits, dass der M103 etwas fixer auf Tempo ist als der Conqueror, wobei der Conqueror dafür erheblich schneller dreht.
Der AE setzt sich mit seiner Beschleunigung knapp an die Spitze, fällt aber auch bei der Drehgeschwindigkeit durch, welche sich nur knapp über den schlechten Werten des M103 einordnet.
Nach aktuellem Stand ist der AE Phase I also ein etwas besserer M103 und keine ernsthafte Konkurrenz für den Conqueror.
Schauen wir doch mal, wie das nach der Betrachtung der Panzerung aussieht.
In Sachen Panzerung gibt es zwischen Conqueror und M103 bisher bereits gravierende Unterschiede.
So ist ein Hulldown Conqueror nahezu unantastbar, da seine Kuppel hinter seinem hochgewinkelten Turmdach liegt und seine Turmfront abseits von winzigen Löchern in der Kanoneblende einfach nur ein großes „Nein“ ist.
Der M103 hat zwar einen Vorteil mit seiner amerikanischen Kanonenblende, allerdings ist seine mittige Kuppel einfacher zu treffen und der Ring unter dem Turm hat nur 150mm.
Der unterm Strich schwächere Turm des M103 wird im Vergleich zum Conqueror bei der Wanne wieder ausgeglichen.
Auf der Oberwanne sind beide mit ca. 250mm ziemlich hart, wobei der M103 durch seine seltsamen Rundungen hier einen Vorteil hat.
Bei der Bodenwanne muss der Conqueror etwas aufpassen, da diese wirklich sehr ausladende Abmaße hat und mit effektiv 100mm Panzerung selbst vor den schwächsten 7er versteckt werden muss.
Der M103 kann in diesem Bereich wieder mit seltsamen Rundungen punkten, welche die effektive Panzerung von 170 bis 200mm schwanken lässt.
Obwohl die Seiten beim M103 mit 44mm relativ zart sind, kann er nicht unbedingt schlechter sidescrapen als ein Conqueror mit seinen 76mm.
Das liegt aber vordergründig an den dicken Ketten, welche die Seiten fast vollständig verdecken und wirklich unglaublich viel wegstecken können.
Der Phase I steht bei der Panzerung irgendwo mittendrin.
Sein Turm hat erstmal eine flache Kuppel, welche nicht mittig liegt und daher bei entsprechender Deckung versteckt werden kann.
Dafür fehlt ihm allerdings die großflächige Kanonenblende des M103, weshalb der AE links und rechts neben der Kanone zuverlässig mit hochstufiger Premiummunition durchschlagen werden kann.
Diese Anfälligkeit geht bei der Wanne weiter.
Die Oberwanne hat mittig nur ca. 230mm und lediglich die Schultern können dank Autobouncewinkel auch hochstufige Kanonen abprallen lassen.
Bei der Unterwanne sieht das mit 200mm im Hightierbereich nicht gut aus und lediglich beim Verprügeln von 7ern auf offenem Feld hat der Phase I bei der Front einen Vorteil gegenüber seiner Konkurrenz.
Richtig seltsam wird es dann bei der Seitenpanzerung.
Auf dem Papier sehen die 88mm erstmal nach der Krone unter seinesgleichen aus.
Schaut man allerdings mal etwas genauer hin, dann sieht man auch warum die Ketten geteilt sind.
Im Gegensatz zum M103 läuft der Turm unten nämlich nicht schmal zusammen und die Wanne hat mittig deshalb große Beulen.
Diese großen Beulen haben zwar knapp 300mm Panzerung, sind aber im Sidescrape mit Premiummunition leicht zu durchschlagen, weshalb er in diesem Bereich der Schlechteste ist.
Fazit / TL;DR:
Der Phase I konkurriert vordergründig mit dem M103.
Vorteile hat er primär durch bessere Softstats auf der Kanone, kleinere Turmweakspots und 2° mehr Gundepression.
Als Ausgleich bezahlt er dafür mit einer erheblich schlechteren Wanne, welche nicht nur auf die Rundungen an der Front verzichtet, sondern durch die ausgebeulten Seiten auch beim Sidescrape problematisch ist.
Im Vergleich zum Conqueror kann er dann abseits der stärkeren Bodenwanne sowie marginal besserer DPM und Mobilität nicht genug Vorteile auffahren um eine echte Alternative zu sein, wobei der Vergleich mit einem Conq natürlich fast jeden 9er Heavy schlecht aussehen lässt. Das Gesamtpaket AE Phase I ist also insgesamt gut gebalanced und auch durchaus brauchbar, aber keinesfalls ein Pflichtgrind, da der Forschungsbaum hier stärkere Alternativen parat hat.