Tier VIII
M48A2 Räumpanzer
Infos für Interessenten:
Der M48A2 Räumpanzer ist – wie der Name schon vermuten lässt – ein Patton und damit ein typischer Amerikaner.
Richtige Nerds erkennen am Namenszusatz „Räumpanzer“ auch, dass es sich dabei um die deutsche Variante aus der damals noch im Aufbau befindlichen Bundeswehr handelt, da die amerikanische Variante M48A2DB (Dozer Blade) hieß.
Auch wenn das Fahrzeug im Spiel deutscher Nation ist und deutsche Besatzungen trainiert, so werde ich wegen der Herkunft des Fahrzeuges und vor allem der Einfachheit halber in diesem Review von einem „Amerikaner“ schreiben.
Wer die Reviews zum LPC und zum Pilot bereits kennt, der weiß was man von so einem Tier 8 Amerikaner so grob erwarten kann.
Für gewöhnlich ist das ein harter Turm in Kombination mit einem guten Negativrichtwinkel und ein sehr hohes Profil welches nicht nur für einen schlechten Tarnwert, sondern auch für eine gute Sichtweite sorgt.
Ob dieses Fahrzeug diesem Motto treu bleibt werden wir uns mal etwas genauer ansehen.
Die Wanne hält bei den Amerikanern dieser Bauart für gewöhnlich gegen Kleinkram stand, hat aber ebenbürtigen Gegnern nichts entgegenzusetzen.
Eine Ausnahme bildete hier bisher der Superpershing mit seiner extra aufgebrachten Schottpanzerung und der M48A2 Rpz schlägt mit seinem Räumschild einen ähnlichen Weg ein.
Frontal hält die angewinkelte Front gegen Standardmunition seiner Stufe relativ gut aber nicht zuverlässig stand und kann auch HEAT wegstecken.
Vor höherstufigen Fahrzeugen kann das Räumschild dann nicht mehr zuverlässig schützen und es gilt die Wanne nicht mehr zu präsentieren.
Das Mehrgewicht der Zusatzpanzerung merkt man deutlich bei der Mobilität, welche zwar besser als beim Superpershing, aber spürbar schlechter als bei anderen Mediums dieser Bauart ist, was sich vor allem auch in der langsamen Drehgeschwindigkeit bemerkbar macht.
Wer den Eagle 7 auf Tier 7 schonmal gefahren ist weiß so grob was einen bei der Mobilität des M48A2 Rpz erwartet.
Wie der Superpershing oder der Eagle 7 soll der Räumpanzer eine Art Heavy mit Mediumkanone darstellen und dem Team damit einen Medium geben, welcher sich mit Einschränkungen um Heavyaufgaben kümmern kann.
Genau wie fast alle anderen Fahrzeuge dieser Art hat der Rpz eine 90mm Kanone mit soliden Softstats, welche aber in diesem Fall zwei Besonderheiten bereithält.
Die erste Besonderheit ist der mit 205mm etwas höhere Standarddurchschlag im Vergleich zu Pershing/Koreapatton/T95E2/Pilot, womit sich das Fahrzeug bei den neuen Fahrzeugen wie dem LPC bzw. dem inzwischen überarbeiteten Superpershing einreiht.
Mit der zweiten Besonderheit kommen wir dann gleich fließend zu den Nachteilen des Fahrzeuges.
Die amerikanischen Mediums sind sowieso nicht unbedingt für ihre Genauigkeit berühmt, aber der Räumpanzer legt hier mit 0.42 Basiswert neue Maßstäbe im Schrotflintengeschäft.
Das soll vermutlich dem Balancing als Nahkämpfer dienen und daher wollen wir das mal nicht gleich überbewerten.
Weiter geht es mit dem schlechten Verhältnis aus Sichtweite und Tarnwert.
Während amerikanische Mediums im Normalfall mit super Sichtweiten glänzen können und dafür schlecht getarnt sind, hat der Räumpanzer nur 380m und das obwohl er eine wirklich gewaltige Kommandantenkuppel hat.
Zwar haben der T95E2 und der 59 Patton die selbe Riesenkuppel, aber sie haben dafür auch satte 400m Sichtweite und im Falle des 59 Patton kann man dank Durchschlag und Genauigkeit wenigstens auf eine Distanz wirken, auf der die Kuppel weniger problematisch ist.
Wie problematisch eine so große Kuppel im Nahkampf ist kann man in etwa daran abschätzen, wie häufig man den 59 Patton auf dem Schlachtfeld sieht.
Fazit/TL;DR:
Das Rezept für den M48A2 Räumpanzer ist eigentlich ganz einfach:
Man nimmt bei der Zubereitung weniger Mobilität und fügt dafür einen Esslöffel mehr Panzerung hinzu.
Voilá – schon wäre ein schmackhaftes Endergbnis in der Art eines köstlichen Superpershing als deutsche Hausmannskost entstanden.
Leider hat man den Panzer nicht so serviert, sondern ist beim abschließenden Abschmecken nicht nur etwas, sondern wirklich voll über das Ziel hinausgeschossen.
Obwohl für die Panzerung bereits mit Mobilität bezahlt wurde, wird noch Sichtweite und Genauigkeit gestrichen.
Das tut dem Balancing zwar nicht gut, aber das kann ein Nahkämpfer verschmerzen.
Leider war es auch das noch nicht gewesen und es musste noch ein Schwachpunkt in der größe eines Kleinwagens auf dem Dach montiert werden.
Dieser Schwachpunkt ist nicht wirklich zu verstecken und in der Praxis so prominent, dass er die Panzerung quasi vollständig entwertet.
Nimmt man durch diesen Weakspot den Vorteil der Panzerung weg, dann bleibt nur das Fahrzeug mit all den Nachteilen übrig, mit denen es ursprünglich eigentlich für diese Panzerung bezahlt hat.
Mit einer Kuppel im Stil des LPC wäre der M48A2 Räumpanzer ein etwas flotterer deutscher Superpershing mit vollem Matchmaking und damit ein interessanter Panzer geworden.
Im jetzigen Zustand spielt er sich wie ein schlechter Superpershing mit vollem Matchmaking und hat absolut keine Empfehlung verdient. Lediglich Sammler die diesen optischen Leckerbissen in ihrere Garage bewundern wollen können bedenkenlos zugreifen.[/